(Dg) Kirchderne - Dieter Jeskulke ist auf den Hund gekommen. Genauer gesagt auf die Rasse der "Golden Retriever". Heute hat der pensionierte Bergbauingenieur einen ausgezeichneten Ruf als Züchter, seine Vierbeiner glänzen als Champions auf vielen Ausstellungen.

Einen Hund anschaffen, das wollte er immer schon, da aber seine Frau und er voll berufstätig waren, fehlte die Zeit, um sich um einen Vierbeiner ("Mein Favorit war eigentlich ein Boxer") kümmern zu können. Nach dem Berufsende sah er bei einem Ausflug einen "Golden Retriever" - und hatte sein Herz an diese Rasse verloren. In der Nähe von Bottrop suchte er eine Adresse auf, doch schnell machte er die Erfahrung, dass es sich hier um einen Hundehändler handelte, dem es unter dem Deckmantel einer Zucht nur um Absatz und Gewinn ging. Das Thema Hund kam wieder bei einem Spessart-Aufenthalt auf den Tisch. Dort erfuhr er aus seinem Verwandtenkreis von einer Frau in Mönchengladbach, die die Rasse seriös und mit viel Liebe züchtete. Und als Dieter Jeskulke aus dem Wurf von 13 Welpen den Rüden "Einstein" in den Arm nahm, da konnte er noch nicht ahnen, dass dieser kleine Vierbeiner ein Glücksgriff war, der einmal sein Leben verändern sollte.

"Einstein" gedieh prächtig und Dieter Jeskulke, der heute eine Liebhaberzucht mit dem Namen "Kirchderner Bach" betreibt, zog mit dem Vierbeiner - aus Neugierde - zu einer ersten Ausstellung nach Aurich. Wegen eines Formfehlers wurde der Rüde nicht Sieger, aber seither glänzt "Einstein" auf allen Ausstellungen, macht seiner Hundekonkurrenz das Leben schwer. Seit 1999 wurde er 16 mal Sieger, fünfmal belegte er den zweiten Platz und dreimal gab es Bronze. Auch in Holland und Belgien stand er mehrfach ganz oben auf dem Podest. Dieter Jeskulke ist stolz: "Einstein ist dreimal hintereinander Deutscher und auch Internationaler Champion geworden, das ist eine einmalige Leistung".

Der Kirchderner setzt sich heute vor allem für die Sauberkeit unter den Züchtern ein und wendet viel Energie auf, schwarze Schafe zur Strecke zu bringen. "Die Zucht muss seriös und sauber sein", so lautet die Hauptforderung des anerkannten Fachmannes.

Wer Dieter Jeskulke heute fragt, wie er einen "Golden Retriever" beschreiben würde, bekommt zur Antwort: "Das ist kein Vierbeiner für den 7. Stock. Dieser absolute Familienhund ist lebhaft und kinderlieb. Er ist kein Beißer, aber ein Verteidiger."

Und auf ein Erlebnis ist der Kirchderner besonders stolz: Im Urlaub traf er in einem Lokal zufällig Bundeskanzler Gerhard Schröder, der spontan von "Einstein" angetan war. Der Politiker spendierte dem Hunde-Champion ein Stück Wurst. Der kluge "Einstein" fühlte sich nicht bestochen - und nahm das Futtergeschenk an.